Ich würde sagen, ich kenne ihn mittlerweile so einigermaßen gut, auch wenn es einige Seiten seines Charakters gibt, die ich anfangs am liebsten sofort wieder verdrängt hätte. Wir beiden haben einfach irgendwie einen Draht zueinander. Ich kenne seine Lehrerpersönlichkeit (habe ihn ja bereits seit etwas mehr als 4,5 Jahren im Unterricht) sehr gut und weiß durch die vielen Gespräche nach dem Unterricht und alle möglichen Erlebnisse außerhalb der gewöhnlichen Schulzeit auch ziemlich genau, inwiefern sich diese von seiner "eigentlichen" Persönlichkeit unterscheidet. Im Unterricht ist er sehr darauf bedacht, cool zu wirken und nie schlecht drauf zu sein und passt mehr auf, was für Sprüche er seinen Schüler*innen gegenüber macht (auch wenn ihm da schon ab und an mal was rausrutscht).
So als Privatperson ist er davon abgesehen sonst nicht großartig anders. Er ist lockerer und entspannter, erzählt mir dann auch oft von einigen seiner privaten Probleme (wenn auch natürlich nicht unbedingt von größeren Streits oder Problemen innerhalb seiner Familie), aus seinem Leben etc. und meistens reden wir dann über gemeinsame Interessen. Ich kann ziemlich genau einschätzen, wie er bei was reagieren wird, was bei seiner "Lehrerpersönlichkeit" manchmal etwas schwieriger ist, weil er da oft geduldiger und ruhiger handelt als sonst. Wir haben die gleiche Art von Humor und wissen, wie wir einander zum Lachen bringen (was nicht immer so uuuuunbedingt vorteilhaft ist
). Meistens können wir auch ziemlich genau einschätzen, was der/die jeweils andere gerade denkt oder wie so die allgemeine Laune ist, und können manchmal ohne allzu große Mühe gegenseitig unsere Sätze beenden. Nach bald 8 Jahren kennt man einander eben doch recht gut, schließlich hatte ich bereits bevor ich ihn im Unterricht bekommen habe relativ viel mit ihm zu tun. Es stört ihn zwar durchaus, wenn ich ihn manchmal darauf hinweise, dass sein Verhalten in bestimmten Situationen (möchte da jetzt nicht weiter drauf eingehen, aber es war wirklich extrem unfair und mies) alles andere als angemessen und ziemlich zum Kotzen war, aber nachdem er dann etwas rumdiskutiert hat, sieht er es doch meistens ein. Natürlich gibt es Sachen, die nicht so schön sind (Wutausbrüche wegen bestimmter Sachen oder seine Stimmungsschwankungen, wenn er extrem unter Druck steht zum Beispiel), aber ich weiß, dass das alles nie wirklich böse gemeint ist.
Trotz allem gibt es natürlich immer noch Seiten an ihm, die ich nicht oder nur kaum kenne. So kann ich beispielsweise, auch wenn ich ihn schon oft mit seinen Kindern zusammen erlebt habe und er mir viel erzählt, natürlich trotzdem nicht beurteilen, wie er sich zuhause bei seiner Familie verhält.