Bei uns war/ist es auch sehr unüblich, Lehrern etwas zu schenken - außer zu besonderen Anlässen, wie etwa der Verabschiedung von uns auf dem Abiball, Verabschiedungen einzelner Lehrer oder zur Geburt eines Kindes.
Mein Kumpel stellt hier ein Ausnahme dar: Er macht dieses Schuljahr sein Abitur und schenkt seinen Lieblingslehrern zu den Geburtstagen (sofern der die kennt) Kleinigkeiten (sofern ihm etwas "vor die Augen kommt" oder er eine Idee hat). Das macht er keinesfalls um sich einzuschleimen - er ist einfach so.
Das wissen auch die Lehrer und finden das immer - ebenso wie wir als (ehemalige) Mitschüler - sehr lustig. Und es sind wirklich nur Kleinigkeiten: Einer Lehrerin beispielsweise hat er zum Geburtstag einen Sticker für ihr Auto geschenkt, mit einem Wappen ihrer Heimatstadt darauf. Oder einem Lehrer jetzt zu Weihnachten eine Schildmütze … ebenfalls mit einem Wappen darauf. Ja, man merkt schon: Er ist ein wenig merkwürdig. Aber dafür lieben wir ihn auch alle.
Von jedem anderen würden Lehrergeschenke wahrscheinlich sehr misstrauisch beäugt werden…
Ich bin zwischenzeitlich unglaublich froh, dass ich ihm nichts zum Geburtstag oder Weihnachten geschenkt habe. Als wir im Café zusammensaßen, sprachen wir beide darüber, dass wir nicht gerne Geschenke bekommen und dass wir diesen ganzen Konsumwahnsinn (insbesondere zu Weihnachten) nicht verstehen können. Es fiel dann seinerseits auch der Satz: "Ich bekomme vor allem ungern Gegenstände geschenkt, wie ein Handy, ein Buch oder einen Laptop. Ich denke mir dann immer: Das könnte ich mir doch auch selbst kaufen.". Er meinte quasi, dass solche materiellen Geschenke ihm keine wirkliche Freude bereiten - sie sind unpersönlich und letztendlich austauschbar. Für uns beide ist es wichtiger, schöne Momente mit Menschen zu erleben. Durch Gespräche und Treffen, beispielsweise. Das sind die wahren Freuden im Leben.
… Naja, da könnte ich nun noch weitere Ausführungen machen, aber das lasse ich lieber.