Veganismus




Und hier gehört alles hinein, was euch sonst auf den Fingerkuppen brennt.

Re: Veganismus

Beitragvon lagatera » 14.12.2014, 00:28

Ich habe eine zeitlang vegan gelebt.
Nicht aus Überzeugung, sondern einfach um es mal auszuprobieren.
Ein Problem war es für mich überhaupt nicht, wobei ich es teilweise im Restaurant schon eher unschön fand, nach veganen Gerichten zu fragen. Nach einer gewissen Zeit bin ich dann auch dazu übergegangen in Restaurants und bei Freunden einfach alles zu essen (möglichst ohne Fleisch).
Mittlerweile esse ich jetzt wieder alles, wobei ich recht wenig Fleisch esse. Wurst und Käse eigentlich gar nicht. Und am liebsten würde ich auch Kuhmilch ersetzen, allerdings finde ich Kokos- der Mandelmilch auf Dauer recht teuer (auch wenn meine Eltern es zahlen^^).

Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass sich das vegane Leben irgendwie auf meinen Körper (positiv oder negativ) ausgewirkt hat. Was ja eignetlich gerade Bücher wie "vegan for fit" einem suggerieren wollen.

Also wer ein veganes Leben wirklich durchhält, finde ich schon beeindruckend. Ich könnte es auf Dauer nicht.
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Re: Veganismus

Beitragvon Matsuda » 15.12.2014, 02:02

Ich bin in einer Gruppe bei facebook mit Menschen, die alle eine HIT haben. Viele von ihnen leben vegan, weil es für ihr Wohlbefinden das Beste ist.


... und ich fürchte, dass auch ich irgendwann diesen Pfad gehen muss und meine Ernährung komplett umstellen muss.
Danke, Schwangerschaft!

Grundsätzlich ist fleisch direkt nach Herstellung noch verträglich. Je länger es lagert, desto mehr Histamin bildet sich.
Am verträglichsten ist da wohl noch Pute, wenn ich das richtig im Kopf hab. Räuchern geht gar nicht.
Weizen auch nicht, wie Schoko sagt. Aber eben noch genug andere pflanzliche und tierische Produkte.
Eine sehr lästige Angelegenheit.



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Re: Veganismus

Beitragvon Thursday » 21.12.2014, 03:41

Ich lebe seit zwei Jahren vegetarisch, seit ich angefangen habe, darüber nachzudenken, was Fleischessen bedeutet. Könnte das daher auch nicht wieder, auch nicht in Maßen. Ich finde es aber sehr wichtig, jeden essen zu lassen, was er essen will. Die Vegetarier und Veganer, die einem ständig ihre angebliche moralische Überlegenheit unter die Nase reiben wollen, gehen mir daher inzwischen ein bisschen auf die Nerven ;)

Vegan an sich finde ich toll. Noch ein bisschen schwierig umzusetzen, aber zum jetzigen Zeitpunkt bereits verhältnismäßig gut machbar. Wahrscheinlich werde ich zu einer veganen Lebensweise übergehen, sobald ich alleine wohne; die Akzeptanz dafür ist in meiner Familie leider nicht vorhanden ...
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Re: Veganismus

Beitragvon MilliVanilli » 24.12.2014, 23:46

Ich finde Vegan sehr schwierig. Ich persönlich bin ebenfalls - seit 6 Jahren - Vegetarier, wüsste aber nicht, was ich als Veganer essen sollte :o Kann aber auch an meiner Liebe zu Rührei liegen. <3
Ich kenne einige, sehr sehr nette Veganer, aber auch das genaue Gegenteil. Ich bin die letzte die jemanden seiner Essgewohheiten wegen angeht, aber ich habe sehr viele Veganer getroffen, die eben das tun. Ich mein, ich bin mir sicher so Leute gibt es überall egal ob Fleischesser, Vegetarier, Veganer, Frutarier und wie sie alle heißen, aber es ist mir halt da besonders aufgefallen, nämlich auf einer Klassenfahrt mit sehr, sehr vielen Veganern. Und ich hasse es echt wenn ich morgens totmüde am Tisch sitze und mich rechtfertigen muss warum ich meinen Kakao mit Milch und nicht mit Wasser trinke. WEIL EKLIG, ENDE! Gegen alle Veganer die mich aber in Frieden Eier, Milch und alles was noch so dazugehört essen/trinken lassen, habe ich gar nichts. Ich find's sogar bewundernswert das durchzuhalten. Eine meiner besten Freundinnen lebt seit drei Jahren vegan und ich find das echt faszinierend, wie sie eben Eier und sowas durch vegane Stoffe ersetzt und es trotzdem schmeckt - also Hut ab! :)
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Re: Veganismus

Beitragvon Eleytsch » 03.01.2015, 14:33

Ich habe mich vor einiger Zeit noch vegetarisch ernährt. Allerdings hab ich das psychisch nicht durchgehalten. Es mag sich bescheuert anhören, aber ich hab wochenlang nachts davon geträumt ich würde Fleisch essen oder durch Läden gehen in denen es nur Fleisch gibt und hab jedesmal ein schlechtes Gewissen gehabt und das jede Nacht. Bis meine Mutter dann irgendwann gesagt hat, dass es reicht und ich mal wieder Fleisch essen soll und dass es ja nicht viel sein muss. Ich hab dann nach ca. 8 Monaten das erste mal wieder Fleisch gegessen und danach gings mir auch wieder besser und die Träume haben aufgehört...
Momentan achte ich darauf, dass ich so wenig Fleisch wie möglich esse und wenn ich koche oder backe dann ausschließlich vegan. Da ich aber noch bei meinen Eltern wohne und die mir ganz klar gesagt haben, dass sie es "bescheuert" finden vegetarisch oder sogar vegan zu leben und sie keine Rücksicht beim Kochen darauf nehmen werden/würden, muss ich erstmal essen was auf den Tisch kommt. Ich versuche aber dennoch, so gut es mir eben möglich ist auf Fleisch und alle anderen tierischen Produkte zu verzichten.
Und obwohl ich eigentlich immer gern Fleisch gegessen habe, komme ich größtenteils gut damit zurecht.
Ich plane, dass ich mich sobald ich nicht mehr zu Hause wohne komplett vegan ernähren werde.
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Re: Veganismus

Beitragvon wallflower » 03.01.2015, 21:24

Also ich bin "Fleischfresser", also weder Vegetarier noch Veganer.

Ich könnte mir allerdings schon vorstellen, vegetarisch zu leben. Das habe ich auch schon mal gemacht. Ich esse sowieso sehr selten Fleisch (1-2 mal die Woche vielleicht) und dann auch meistens ziemlich wenig davon.

Ich glaube, der einzige Grund, weshalb ich kein Vegetarier bin, ist meine Faulheit/Bequemlichkeit. Und irgendwie will ich mir nichts verbieten... Also ich esse Fleisch ja sowieso nicht so gerne, aber wenn ich dann mal Fleisch esse, dann will ich das dann auch machen. Will mir die Möglichkeit offen lassen.

Veganer respektiere ich total, meinen Respekt haben die total, dass die ohne so viele Sachen auskommen, auf die ich nie im Leben verzichten könnte ( :soakes: und vollmilchschokolade!). Ich kann es aber nicht haben, wenn jemand mir seine Art der Ernährung aufzwingen will. Ich kenne aber gar keine Veganer persönlich, von daher habe ich da auch noch nicht so viele Erfahrungswerte. Ich stelle es mir irgendwie problematisch vor, wenn man als Veganer auswärts essen will? Das ist auch ein Grund, warum ich mir vegane Ernährung für mich selber nicht so gut vorstellen kann.
“People will tell me that I messed up and it wasn’t love - and I am secretly hoping they’re right. Because whatever it was, it was wonderful - but non-functional“ (dodie - you)

"And I'm a little bit lost without you, and I'm a bloody big mess inside" (scouting for girls - this ain't a lovesong)

"She says she might just runaway somewhere else, some place good" (the killers - runaways)

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Re: Veganismus

Beitragvon thedreamdreamer » 21.07.2016, 12:05

Aus Interesse habe ich mal das Stichwort "vegan" in die Suche eingegeben und mein altes (oder eher veraltetes) Thema dazu gefunden.
Es überrascht mich, wie lange ich mich nun schon mit dem Thema beschäftige und möchte euch gerne einige Veränderungen mitteilen.

Seit etwas mehr als zwei Monaten lebe ich nun vegan. Ich gehöre nicht zu der Art von Veganern, die ihre Essgewohnheiten mit jedem teilen müssen und verteufeln, was andere Menschen konsumieren. Auch wenn ich mit meinem Post gegen ersteres verstoße (wo bleibt da die Logik?) lebe ich eher friedlich vor mir her und versuche nur, den Menschen meinen Standpunkt zu verdeutlichen. Natürlich wäre es mir lieb, würde sich jeder Mensch vegan ernähren, aber das ist nicht ausschlaggebend für diesen Kommentar.

2014 habe ich angefangen, mich mit dem Thema Veganismus zu beschäftigen. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir eine Doku über Schlachthöfe in der Schule gesehen. Damals war ich entsetzt und habe mich gefragt, wieso man lebende, flauschige Küken auf ein Laufband schmeißt, wo sie schreien, herumpurzeln und offensichtlich große Angst haben, wieso man Ferkeln ohne Betäubung die Schwänze abschneidet und lebende Rinder mit dem Fuß an eine Stahlkette bindet, wo sie dann kopfüber transportiert werden.
Ich habe mir in dem Moment geschworen, nie wieder Fleisch zu essen, weil das Bild so grauenvoll war. Eine Woche später lag wieder ein Schnitzel auf meinem Teller.

Ich habe die nächsten Monate erfolgreich verdrängt, wie das Fleisch produziert wird, das auf meinem Teller liegt, was mit den Kälbern passiert, denen ich die Milch wegtrinke und wie es den Hühnern geht, deren Eier ich jeden Morgen esse.
Bis ich dann Anfang diesen Jahres zu mir gesagt habe, dass es so nicht weitergehen kann. Ich habe begonnen, verschiedene Informationen über Tierhaltung, Produktion etc zusammenzutragen. Habe Schlachthöfe besucht und mit Tierärtzen geredet, die dort arbeiten. Außerdem war ich auf drei Bio-Bauernhöfen und habe mir die dort angepriesene "gute Tierhaltung" angesehen.
Es war mir wichtig, vieles mit meinen eigenen Augen zu sehen und nicht nur zu lesen oder Dokus zu sehen, denn ja, dort wird vieles verherrlicht. Wenn man eine Videoaufnahme von Tierrechtlern sieht, die heimlich auf Schlachthöfen gefilmt haben, kann man immer sagen "Och, das ist ja nur ein Schlachthof von vielen. Das Fleisch, das ich konsumiere, wurde unter viel besseren Bedingungen hergestellt." Dann sieht man sich die Dokumentationen an, die von den Schlachthöfen in Auftrag gegeben wurde. Man sieht, wie man den Tieren im Vorbeigehen den Kopf streichelt und bekommt Informationen wie "In einem Stall dürfen 3000 Hühner leben, in unserem halten wir nur 2500, weil uns das Wohl der Tiere sehr wichtig ist." Dann hat man kein schlechtes Gewissen mehr und kann bedenkenlos weiterkonsumieren.
Dass Hühner sich nicht in einer Gruppe orierntieren können, die größer als 100 Tiere umfasst, weiß kaum einer. Der Alltag mit so vielen Tieren bedeutet für ein Huhn großen Stress. Man kann keine Rangordung aufbauen, hacken oft aufeinander rum und reißen sich gegenseitig die Federn aus.

Eine Tierärztin, mit der ich gesprochen habe, sagte mir, dass es kaum zu ertragen ist. Man sieht jeden Tag, wie die Tiere leiden. Tiere, die von anderen überrannt werden und entkräftet auf dem Boden liegen bleiben, bis sie Tage später von Arbeitern aufgesammt werden - tot.
Sie sagte, sie macht das, damit überhaupt jemand da ist, dem das Wohl der Tiere am Herzen liegt. Aber inwieweit kann einem das Wohl eines Tieres wichtig sein, wenn man nichts dagegen unternimmt, wie es gequält wird?


Sicherlich denken viele sich:"Och, ne. Nicht noch so eine Öko-Tussi, die erst behauptet, dass sie nicht missionieren möchte aber dann ellenlange Texte schreibt."
Aber ich kann nicht anders.
Weil es mich so traurig und wütend macht, in was für einer Ellenbogengesellschaft wir leben. Jeder stellt sein Leben über das von anderen Lebewesen und erachtet es als natürlich. Was ist natürlich an Massenproduktion? Daran, dass eine Sau mehr Ferkel auf die Welt bringt, als sie Zitzen hat? Die Tiere mutwillig verstümmelt werden und jährlich alleine in Deutschland über 30 000 Menschen an den Folgen einer Infektion sterben, die aufgrund von Resistenzen nicht mehr durch Antibiotika behandelt werden konnten.

Auch wenn das alles jetzt vielleicht etwas "Off-Topic" war und ich den Thread eigentlich gestartet habe, um nur mal so zu fragen, wer sich hier vegan ernährt und was ihr generell davon haltet, war es mir wichtig, das alles mal aufzuschreiben.

Also ja: Ich erähre mich vegan. Den Tieren und mir selbst zuliebe.
Auch wenn ich es nicht gut finde, wenn man tierische Produkte konsumiert, kann ich alle "nicht-veganen" verstehen. Es ist sicherlich einfacher, alles essen zu können und Fleisch schmeckt gut, aber ich persönlich denke, dass es in der heutigen Welt nicht notwendig ist, sich so zu ernähren, da es für alles Alternativen gibt.
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Re: Veganismus

Beitragvon Grün » 21.07.2016, 14:19

Was ich sehr unfair finde das Veganer immer gegen Massentierhaltung wettern (Was auch ein Verbrechen ist) und dabei vergessen das es Höfe gibt an denen es den Tieren wirklich gut geht. Es gibt ne Menge Bauern die sich gut kümmern (nicht zwangsläufig bio) und ne Menge Organisationen/ Verbände die für verschiedene Tiere eintreten. Z.B. hab ich im Schrott&Korn gelesen wie eine Gruppe von Farmern/Bauern alte Hühnerrasse durch Rückzüchtung zurückgewinnen wollen.
Zudem wie soll denn generell Ackerbau betrieben werden (auch für die veganer, denn irgendwas müsst ihr ja essen) , wenn ihr eure Felder nicht mit Viehmist dünkt? Und woher nehmt ihr dann euer Vieh? Man kann nicht überall immer Chemie drüber kippen...

thedreamdreamer hat geschrieben:
Also ja: Ich erähre mich vegan. Den Tieren und mir selbst zuliebe.
Auch wenn ich es nicht gut finde, wenn man tierische Produkte konsumiert, kann ich alle "nicht-veganen" verstehen. Es ist sicherlich einfacher, alles essen zu können und Fleisch schmeckt gut, aber ich persönlich denke, dass es in der heutigen Welt nicht notwendig ist, sich so zu ernähren, da es für alles Alternativen gibt.


Den Tieren den du das zuliebe machst gäbe es gar nicht hätte der Mensch sie nicht zum essen gezüchtet (und wieder ja ich hasse massentierhaltung und finde es furchtbar), aber damit lässt du auch alle Bauern hängen die versuchen den Tieren ein faires heranwachsen zu ermöglichen. Für alles Alternativen? Ist du eigentlich Palmöl? Das ist fast überall drinnen und sozusagen "vegan". Aber recherchier mal, auf Grund von Palmöl gehen auch ne Menge Tiere drauf
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Re: Veganismus

Beitragvon thedreamdreamer » 21.07.2016, 14:56

Grün hat geschrieben:Was ich sehr unfair finde das Veganer immer gegen Massentierhaltung wettern (Was auch ein Verbrechen ist) und dabei vergessen das es Höfe gibt an denen es den Tieren wirklich gut geht.
Zudem wie soll denn generell Ackerbau betrieben werden (auch für die veganer, denn irgendwas müsst ihr ja essen) , wenn ihr eure Felder nicht mit Viehmist dünkt? Und woher nehmt ihr dann euer Vieh? Man kann nicht überall immer Chemie drüber kippen...


Ich wollte hier keine Diskussion starten, aber ich äußere mich gerne zu dem, was du schreibst.
Massentierhaltung ist scheiße, das haben wir schon geklärt. Aber wo finden wir die Bauernhöfe, auf denen es Tieren wirklich gut geht? Es ist aufgrund der hohen Nachfrage nach tierischen Produkten nicht möglich, auf Massentierhaltung zu verzichten und die wenigen Bauernhöfe, die versuchen, das Leben der Tiere ein wenig erträglich zu machen, können nicht mal den Bedarf eines Bundeslandes decken.
Wie sieht für dich denn ein Leben aus, bei dem es den Tieren gut geht? Und das frage ich tatsächlich, weil es mich interessiert und nicht weil ich es dir zum Vorwurf machen möchte, dass ich einer anderen Meinung bin.
Egal bei welcher Haltung, die Tiere sterben immer. Wenn man bei Menschen nicht über Leben und Tod entscheiden darf, wieso dann bei Lebewesen, die keinerlei körperlicher Beschwerden haben (außer denen, die wir ihnen zufügen)?

Wieso sollten Veganer ihre Felder nicht mit Viehmist düngen? Das quält und tötet die Tiere nicht, sondern ist schließlich mehr als natürlich.


Grün hat geschrieben:Den Tieren den du das zuliebe machst gäbe es gar nicht hätte der Mensch sie nicht zum essen gezüchtet (und wieder ja ich hasse massentierhaltung und finde es furchtbar), aber damit lässt du auch alle Bauern hängen die versuchen den Tieren ein faires heranwachsen zu ermöglichen. Für alles Alternativen? Ist du eigentlich Palmöl? Das ist fast überall drinnen und sozusagen "vegan". Aber recherchier mal, auf Grund von Palmöl gehen auch ne Menge Tiere drauf


Ja, die Tiere gäbe es möglicherweise nicht, aber nur, weil der Mensch Lebewesen gezüchtet hat, gibt das doch nicht die Lizenz zum töten oder? Dann könnte man genauso gut Menschenfleisch essen, die werden schließlich auch "in Massen produziert", wenn man es mal ganz stumpf ausdrückt.
Und wieder die Frage: Was bedeutet für dich faires Heranwachsen? Für die Tiere ändert sich dadurch nichts.

Ich konsumiere kein Palmöl bzw nichts, wo das drinnen ist.
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Re: Veganismus

Beitragvon Catlady » 22.07.2016, 15:58

Ich muss mich hier auch mal zu Wort melden, gerade auch zu dem Argument Bauernhöfe, auf denen es den Tieren gut geht. Es mag sein, dass es diese gibt, aber ich bezweifle es stark, dass ein Bauernhof, der vom Verkauf seiner Tiere leben muss, wirklich auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Tieres eingehen kann. Ich selbst habe noch nie von einem solchen utopischen Bauerhof gehört, man sieht so etwas immer nur in der Milchwerbung o.ä..
Und so etwas wie humanes Schlachten gibt es nicht. Es gibt keine Bio-Schlachthäuser. Kein Bauer kann in so großer Menge selbst schlachten. Ob Bio-Fleisch oder nicht, getötet wurde alles auf dem gleichen Schlachthof. Aufgrund der riesigen Produktionsmengen haben die Angestellten dort nicht die Möglichkeit zu überprüfen, ob jedes Tier beim ersten Bolzenschlag tot ist. Viele Tiere erleiden dadurch einen qualvollen, sehr langsamen Tod in großer Angst.

Zum Thema Palmöl: Ja, dafür sterben Tiere. Genau wie durch Putzmittelproduktion, und Autofahren, und Kosmetikherstellung. Und eben auch für die Lebensmittelherstellung. Fakt ist, Tierleid ist mit sehr sehr vielen Bereichen unseres Lebens verbunden, und es ist in unserer heutigen Gesellschaft absolut unmöglich, zu 100% vegan zu leben. Aber jeder kleine Schritt in diese Richtung ist wichtig und trägt dazu bei, dass wir unseren Planeten noch ein paar Jahre länger behalten dürfen.
Womit ich immer wieder verstärkt zu kämpfen habe sind Omnis (Omnivore = Nicht-Veganer), die versuchen, Fehler bei mir zu finden. Die mich kritisieren, weil ich mir manchmal T-Shirts bei H&M kaufe, statt Fairtrade Klamotten. Weil ich manchmal etwas esse, in dem Palmöl enthalten ist. Weil ich Auto fahre, und dabei ja auch manchmal Fliegen an der Windschutzscheibe hängen bleiben, und wie kann ich es eigentlich wagen, mich dann noch als Veganer zu bezeichnen?! So oft bekomme ich das zu hören, und es macht mich oft richtig fertig. Ich würde dann zu gerne den Leuten einen Spiegel vors eigene Gesicht halten. Den meistens kommt so etwas von Menschen, die sowohl tierische Produkte konsumieren, als auch Kosmetik verwenden, die an Tieren getestet wurde. Die ohne Nachzudenken immer wieder Plastiktüten kaufen, und das Licht anlassen, wenn sie einen Raum verlassen.
Ich fühle mich dann immer ziemlich alleine, weil es mir oft vorkommt, als würde ich gegen eine Steinwand ankämpfen. Ich bin nicht perfekt. Habe ich nie behauptet, werde ich niemals behaupten. Aber ich gebe mein bestes, um die Welt ein wenig schöner zu machen. Und wenn jeder das tut was er kann, und sich darauf konzentriert, wie er selbst was zur Verbesserung beitragen kann, statt bei anderen Fehlern zu suchen, dann ist schon ein riesengroßer Schritt getan.

Es ist unmöglich, offen über dieses Thema zu sprechen, ohne wirklich zu missionieren. Daher vermeide ich es eigentlich immer, wenn es aufkommt, denn ich diskutiere nicht gerne darüber. Einfach aus dem Grund, dass ich dann immer ein eher unschönes Bild von meinen Mitmenschen habe, und das möchte ich vermeiden. Ich bin schließlich, wie schon gesagt, nicht perfekt, ich habe auch 15 Jahre lang Fleisch gegessen, und noch zwei Jahre länger Milch, Eier, und andere tierische Produkte konsumiert. Ich weiß, dass dieses ganze Thema zu leicht an einem vorbeigeht, und dass man das ganz gut verdrängen kann, wenn man sich nicht intensiv damit befasst. Daher möchte ich niemandem einen Vorwurf machen, auch wenn ich mir sehr wünschen würde, dass gerade beim Thema Schlachthof mehr Transparenz an den Tag gelegt werden würde. Ich bin total überzeugt davon, dass viel mehr Menschen vegan leben würden, wenn sie wüssten, was genau sie da auf dem Teller liegen haben. Aber wie gesagt, ich mache niemandem einen Vorwurf, der (noch) nicht bereit ist, sich damit zu befassen.

Ja, es gibt einige Veganer, die auf sehr aggressive Art missionieren und überall Bilder von toten Tieren teilen, und über kein anderes Thema sprechen können. Diese Menschen müssen lernen, mehr Verständnis für Omnis aufzubringen. Aber ebenso müssen viele Omnis lernen, das gleiche Verständnis für Veganer an den Tag zu legen. Stellt euch vor, ihr seid von einer Sache so wahnsinnig überzeugt, und ihr glaubt an diese Sache wie an nichts anderes, und es ist euch unheimlich wichtig - und dann müsstet ihr euch immer und immer wieder dafür rechtfertigen, bald jeden Tag aufs Neue.

Ich habe dazu letztens ein wahnsinnig tolles Video auf Youtube gesehen, das ich hier mal verlinken werde. Es werden auch einige kurze Szenen aus einem Schlachthof gezeigt, die ihr meinetwegen gerne überspringen könnt. Mir geht es um die Message über das gegenseitige Verständnis, das ist hier meiner Meinung nach (für beide Seiten!) unheimlich gut ausgedrückt.
https://www.youtube.com/watch?v=b_RSM82Uwq8

Falls sich jetzt jemand von meinem Text angegriffen fühlt, tut es mir sehr leid, und das war nie meine Absicht.
Sorry auch, dass das hier jetzt ein bisschen länger wurde, als geplant. Aber ich musste das mal loswerden, und es hat gerade zum Thema gepasst.

Peace :fogel:
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Re: Veganismus

Beitragvon Pepper » 22.07.2016, 19:32

Ich hatte vor einen sehr langen Text zu schreiben, aber dann habe ich Catladys gelesen und kann ihn in allen Punkten unterschreiben.

Gerne mische ich mich nicht in das Leben anderer Menschen ein. Aber es gibt eben Sachen und dazu gehört Tiere essen zu den Sachen wie seinen Partner schlagen, Kinder missbrauchen, die ich einfach so schlimm finde, dass ich das nicht ertragen kann, dass das Leute so abtun, dass Menschen eben verschiedene Sachen mögen.
Als würde man es vergleichen damit, dass menschen ja unterschiedliche Lieblingsfarben haben.
Was auch immer Fleisch für Nährstoffe hat, dann habe ich die nicht, aber muss man so egistisch sein und mit anderen Lebenwesen so etwas geschehen lassen?
Andere Menschen ist doch auch niemand von euch? Selbst eine Massenmörder würdert ihr nicht essen wollen. Ich finder dieser moralische Anstand sollte auch vor Tieren keinen Halt machen.
Die Menschen sind so weit gekommen und haben sich komplett über alles erhoben, aber diese sache dann immer damit begründen, dass es doch natürlich wäre Fleisch zu essen.
Es ist doch auch natürlich, dass man nackt geboren wird und trotzdem ändert man das.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir einen stärken Willen und ein größeres Herz für die Menschheit wünschen :heart:
Denn so viele Menschen lieben doch Tiere und finden es schade wenn irgendwo Elefanten wegen des Elfenbeins gejagt werden. Kühe sind doch genauso wertvoll, oder Hühner.
Da spielt es doch keine Rolle ob irgendwas gut schmeckt oder nich. Das werde ich nie verstehen :| :|

Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht.‘‘ (Jean Anouilh)

there are some things in this world you can't see until it gets too late
Baby baby when your love is gone who will save me from all I'm up against this world
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Re: Veganismus

Beitragvon thedreamdreamer » 23.07.2016, 00:48

Catlady hat geschrieben:Womit ich immer wieder verstärkt zu kämpfen habe sind Omnis (Omnivore = Nicht-Veganer), die versuchen, Fehler bei mir zu finden. Die mich kritisieren, weil ich mir manchmal T-Shirts bei H&M kaufe, statt Fairtrade Klamotten. Weil ich manchmal etwas esse, in dem Palmöl enthalten ist. Weil ich Auto fahre, und dabei ja auch manchmal Fliegen an der Windschutzscheibe hängen bleiben, und wie kann ich es eigentlich wagen, mich dann noch als Veganer zu bezeichnen?!


Dem stimme ich, ebenso dem Rest deines Textes, zu 100% zu.
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Re: Veganismus

Beitragvon BlueBird » 25.07.2016, 09:34

Also ich bin überzeugter Fleischesser. Achte darauf wenig Plastikzeugs generell zu benutzen, trage kein Make Up, habe ne Menge Secondhandkleidung. Wenn ich unterwegs bin esse ich nie Geflügelfleisch (dem trau ich insgesamt am wenigsten), gehe bei Basic und Allnatura und kleineren Einzelläden einkaufen. Und wenn es jetzt schon heißen soll es gibt keine guten, leidfreien Bauernhöfe- dann fühl ich mich traurig und nieder gemacht. Natürlich ist das schlachten an sich keine schöne Sache. Aber wenn ich nicht einmal den besseren Supermarktketten/Metzgern vertrauen kann, dass es den Tieren in sofern besser geht das sie mal das Tageslicht sehen und draußen auf der Weide stehen ,wem soll ich sonst glauben? Veganer machen es sich insofern leicht, dass sie einfach sagen alles ist schlecht. Setzt ihr euch denn mit Metzgern auseinander? Redet ihr mal mit Leuten die wirklich was von Viehzucht und Landwirtschaft verstehen? Wie wollt ihr denn euer Getreide anbauen wenn euch der Dünger fehlt? Und wenn ihr die Tiere nicht schlachten wollt, lasst ihr sie dann eingepfercht elendlich verrotten? Die Tiere die wir essen wurde nicht darauf gezüchtet lange zu leben, sie werden krank, bekommen Gebrechen wenn man sie nicht schlachtet. Und was passiert wenn alle die sich um die Tiere scheren vegan werden, dann kaufen die restlichen 80% immernoch ihr billig Fleisch. Dann gibt es nur noch die Massentierhaltung. Und was ist mit Cocacola, Nestle und co. Die Produkte sind ja zum großen Teil "vegan" und trotzdem dreck.
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Re: Veganismus

Beitragvon Zauberin » 26.07.2016, 12:14

BlueBird hat geschrieben:Setzt ihr euch denn mit Metzgern auseinander? Redet ihr mal mit Leuten die wirklich was von Viehzucht und Landwirtschaft verstehen? Wie wollt ihr denn euer Getreide anbauen wenn euch der Dünger fehlt? Und wenn ihr die Tiere nicht schlachten wollt, lasst ihr sie dann eingepfercht elendlich verrotten? Die Tiere die wir essen wurde nicht darauf gezüchtet lange zu leben, sie werden krank, bekommen Gebrechen wenn man sie nicht schlachtet. Und was passiert wenn alle die sich um die Tiere scheren vegan werden, dann kaufen die restlichen 80% immernoch ihr billig Fleisch. Dann gibt es nur noch die Massentierhaltung. Und was ist mit Cocacola, Nestle und co. Die Produkte sind ja zum großen Teil "vegan" und trotzdem dreck.


Kurze Zwischenfrage: hast du die vorigen Beiträge gelesen?
Schokodil schreibt, dass sie Landwirtstochter ist und thedreamdreamer hat sich extra mit Schlachthöfen und Tierärzten unterhalten. Mangelndes Informationsengagement kann man ihnen also schonmal nicht ankreiden. Und wenn man Tiere nicht schlachten und nicht essen will, gibt es eine ganz einfache Lösung: keine mehr züchten!
Für das Düngerproblem gäbe es sicher auch diverse Möglichkeiten, mit der ganzen Forschung heutzutage würde da schon wer eine Lösung finden (und ich rede jetzt nicht von Chemikalien).
Und genauso wie du Fleisch isst, aber dafür anderweitig versuchst auf Plastik etc. zu verzichten, gibt es auch Veganer, die das gleiche tun. Die meisten Veganer interessieren sich ja für die Umwelt und derartige Themen, also glaub ich kaum, dass da alle einfach sagen "ach, Cola ist kein tierisches Produkt, na dann lass mal literweise trinken".

BlueBird hat geschrieben:Veganer machen es sich insofern leicht, dass sie einfach sagen alles ist schlecht.

Wie kommst du denn darauf? Und haben sie damit denn wirklich so unrecht? Vieles heutzutage ist schlecht, das siehst du ja selber ein, denke ich, wenn du auch sagst, dass du auf Plastik und Make-Up verzichtest. Und du versuchst deinen Teil dazu beizutragen, das Schlechte zu vermindern. Also lass die Veganer doch das gleiche tun, nur halt ein wenig anders. Wie Catlady schon erwähnt hat, niemand ist perfekt und wenn man wirklich nichts auf dieser Welt kaputt machen möchte, dürfte man ja gleich nur in freier Wildbahn leben und sich sein Essen selbst jagen und sammeln. Aber jeder kann sein bestes dazu beitragen, mehr kann auch niemand erwarten.

bluebird hat geschrieben:Und was passiert wenn alle die sich um die Tiere scheren vegan werden, dann kaufen die restlichen 80% immernoch ihr billig Fleisch.


Richtig. Und diese 80% (oder wieviel auch immer) werden das auch immer tun, solange es das Fleisch billig gibt, aber deshalb kann man noch lange nicht sagen, dass damit die restlichen 20% glückliche-Bio-Tiere, die trotzdem für uns sterben müssen, gerechtfertigt sind.

Übrigens: ich esse auch Fleisch und bin kein missionierender Veganer.
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