xDLailaxD hat geschrieben:Severa Granger hat geschrieben:Ich spreche Englisch zumindest ziemlich flüssig.
Außerdem hatte ich zwei Jahre Französisch, ich war auch ziemlich gut. Wie viel aber hängen geblieben ist, weiß ich nicht so genau... Aber, wenn ich manchmal mit meinem Bruder lerne, ist doch ziemlich viel noch da.
Dann habe ich ein Jahr Spanisch gelernt. Ich sage mal so: Grundkenntnisse...
Eigentlich bin ich aber eher für alte Sprachen:
In Latein bin ich sehr gut und außerdem lerne ich noch Altgriechisch.
Wenn ich fragen darf, was genau von Latein kannst du? Grundkentnisse oder auch die medizinischen Wörter oder mehr? Sätze sprechen auch? Woher kommt die Begeisterung von sovielen Sprachen? Ist es leicht sich die alle zu merken und vor allem auseinander zu halten? Gibt es paralellen zwischen den Sprachen? Besondern zwischen Latein und Altgriechisch? Und bringst du dir die selber bei bzw. wo kannst du die lernen? Sorry für die vielen Fragen aber interessiert mich grade voll
Womit fange ich an?
Meine Güte, ich habe Sonntag eigentlich schon geantwortet, aber dann ist der Akku frühzeitig leer gewesen...
Ich lerne die Sprachen grundsätzlich in der Schule.
Mich begeistert nur eine Sprache wirklich und das ist Latein. Die Begeisterung für die anderen Sprachen kommt, denke ich, genau daher, dass es Parallelen gibt. Ich liebe die Zusammenhänge zwischen den Sprachen in der Grammatik und die Ähnlichkeiten bei den Vokabeln. Vor allem Spanisch und Französisch ähneln als romanische Sprachen natürlich stark dem Lateinischen. So dient Latein da als gute Grundlage. Meistens hört der Spaß dann aber auch nach der Spracherwerbsphase auf. Das heißt, ich wähle die modernen Fremdsprachen ab, sobald ich keine Grammatik bzw. kaum noch Grammatik lernen muss.
Englisch mag ich erst wirklich, seit ich Harry Potter auf Englisch gelesen habe (habe ich übrigens auch auf Latein gelesen
). Seitdem lese ich auch andere Bücher auf Englisch und ich finde, das macht wirklich Spaß. Im Gegensatz zum Englischunterricht....
Den finde ich nämlich oft blöd.
Eigentlich finde ich nicht, dass es schwer ist, sich alles zu merken und auseinander zu halten, aber das liegt vielleicht daran, dass ich die Sprachen generell im Kopf parallel laufen lasse. Ich lerne zum Beispiel eine Vokabel auf Latein und beim Französischvokabeln lernen fällt mir auf, dass das ja das Gleiche bzw. etwas Ähnliches ist wie das Wort auf Latein. Das bedeutet, dass ich keinen weiteren Lernaufwand betreiben muss. Das geht natürlich nicht bei allen Vokabeln, aber bei vielen. Außerdem ist das wahrscheinlich bei jedem anders, ob er sich das merken kann. Da kommen dann auch Sachen wie Bereitschaft zu lernen, Interesse und Begeisterung an der Sprache und grundsätzliches Merkvermögen mit ins Spiel.
Jetzt weiß ich nicht, ob du weißt, wie Lateinunterricht in der Schule abläuft. Aus deiner Frage nach den medizinischen Worten schließe ich eher nicht. Wie es auch sei, es schadet ja nichts, es zu erklären.
Das Ziel ist es eigentlich, nach in der Regel 5 Jahren das Latinum mit mindestens ausreichenden Leistungen zu erlangen. Am Anfang lernt man Vokabeln und Grammatik. Man übersetzt Texte aus dem Lateinischen ins Deutsche. Früher hat man das auch andersherum gemacht, aber heutzutage ist das nicht mehr erforderlich. Später, wenn man aus der Spracherwerbsphase heraus ist, kommen Dinge wie Stilmittelanalysen und Interpretationen hinzu. Nach dem Latinum wählen die meisten Schüler das Fach ab, aber es gibt immer Leute ( wie mich), die es noch weitermachen, aus welchen Gründen auch immer.
Aus der Tatsache, dass man von Latein nach Deutsch übersetzt, resultiert, dass man keine Sätze spricht, also normalerweise. Am Anfang gab es aber zum Beispiel immer wieder kleine Übungen, bei denen man von Deutsch nach Latein übersetzen musste. Später wurde das ein bisschen zu komplex. Wenn ich sage, ich bin in Latein sehr gut, meine ich allerdings damit, dass ich es hinbekomme, zumindest kurze Sätze auf Latein schnell im Kopf zu bilden, das heißt für mich auch zu sprechen. Längere Sätze kann man wohl auch konstruieren, aber das dauert dann auch dementsprechend. Das ist aber alles eine Sache der Übung. Macht man nur eben eigentlich nicht.
Das Lustige ist, dass ich meine, erst durch Latein irgendeine Grammatik, auch die Deutsche,
wirklich zu verstehen.
Medizinische Begriffe kommen nicht vor. Für jemanden, der Latein gelernt hat, wird es allerdings wahrscheinlich leichter sein, sie zu lernen. Ich glaube aber, dass es auch griechische Begriffe in der Medizin gibt...
Komme ich also zu Altgriechisch. Wieso macht man Altgriechisch?
Entsprechend dem Latinum gibt es ein Graecum. Nach 4 Jahren bekommt man dieses. Das Graecum ist erforderlich für bestimmte Studiengänge wie z. B. Latein oder Theologie oder Archäologie. Da ich Latein studieren möchte, brauche ich das Graecum also. Da bietet es sich natürlich an, dass an unserer Schule Altgriechisch unterrichtet wird.
Außerdem mag ich den Kurs. Da macht es natürlich besonders viel Spaß.
Daher kommt also wahrscheinlich die Begeisterung für diese Sprache, ganz abgesehen davon, dass die kulturellen und philosophischen Dinge, die wir lernen, äußerst interessant sind.
Altgriechisch läuft ähnlich ab wie Latein. Hier kommt allerdings die andere Schrift hinzu. Man könnte jetzt schreiend wegrennen, aber die Schrift ist wirklich das kleinste Problem. Sonst wird halt von Griechisch nach Deutsch übersetzt, Grammatik gelernt usw.
Es gibt tatsächlich einige Dinge, die vom Griechischen ins Lateinische übernommen wurden. Wer kein Latein kann, der wird das Graecum wohl kaum schaffen.
Allerdings gibt es auch Dinge, die man sich durch Latein antrainiert hat, die aber in Griechisch völlig anders sind, weil die Griechen in ihrer Aussageabsicht völlig anders waren. Das ist jetzt schwierig zu erklären, aber man kann sich vielleicht vorstellen, dass solche Dinge völlig ärgerlich sind.
Was natürlich immer auch Teil des Lernens einer Sprache ist, ist das Kennenlernen einer anderen Kultur. Das ist erstens äußerst interessant und zweitens fördert es die Offenheit gegenüber anderen Kulturen, was wirklich wichtig ist, gerade wieder in der heutigen Zeit.
Du brauchst dich nicht für deine Fragen zu entschuldigen. Wie man vielleicht merkt, hat es mir wirklich Spaß gemacht, dir zu antworten.
Liebe Grüße, Severa Granger