Lony [Schüler/in] Verliebt und psychisch krank




Interessierte (z.B. wegen Umfragen zu diesem Thema) sind herzlich willkommen, hier Fragen zu stellen. Bitte höflich und beim Thema bleiben.

Lony [Schüler/in] Verliebt und psychisch krank

Beitragvon Lony » 12.01.2015, 20:56

Hey an alle,

wie soll ich anfangen...
Vielleicht sollte ich kurz über mich erzählen. Ich bin 15 (weiblich) und bin in der 9. Klasse eines Gymnasiums. Seit einiger Zeit habe ich einige "Probleme" mit mir selbst. Es fällt mir nicht gerade leicht, das zu erzählen... Ich habe so 'ne Art manische Depression, Essstörung, rede nur selten und verletze mich selbst. Ich konnte mich noch nie so akzeptieren wie ich bin, aber seit letzem Jahr ist es schlimmer geworden. Ich habe das Gefühl unsichtbar zu sein, die meisten Lehrer vergessen oft meinen Namen, fragen ob ich neu in der Klasse bin oder so. Auch meine Klassenkameraden fragen mich häufig ob ich schon den ganzen Tag da bin, sie hätten mich gar nicht gesehen. Selbst mein Musiklehrer (ich bin Konzertmeisterin in seinem Orchester) vergisst mich.
Es gibt nur eine einzige Person, die mich wahrnimmt, mein Französischlehrer (wer hätte es gedacht).
Er ermutigt mich, ich soll mich öfters melden, lobt mich, sagt, dass ich große Fortschritte mache und eine tolle Aussprache habe.
Er ist momentan so ziemlich der einzige Grund, warum ich mich morgens aufraffe. Ich freue mich immer total auf seinen Unterricht! Auch wenn die anderen sagen, dass er nicht gut aussieht, ich denke das Gegenteil. Er ist manchmal so tollpatschig süß (erinnert mich ein bisschen an meinen kleinen Bruder) und er kann so schön Französisch reden...
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mich verliebt.
Ich träume oft davon, ihm von meinen Problemen zu erzählen. Besonders in den letzten Wochen ist es schlimmer geworden, ich verletze mich immer mehr, und ich habe Angst irgendwann zusammenzubrechen.

Sollte ich ihm vielleicht erzählen, wie es mir geht?
Was meint ihr? War jemand von euch schon mal in einer ähnlichen Situation?

Für Antworten aller Art wäre ich sehr dankbar!

Viele Grüße,
Lony
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Lony
 

von Anzeige » 12.01.2015, 20:56

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Re: Verliebt und psychisch krank

Beitragvon Platina » 12.01.2015, 22:00

Hallo Lony,

schön dass du hier über dein Problem schreibst.

Ich kann dich teilweise sehr gut verstehen. Auch ich bin ein sehr zurückhaltender Mensch und finde es sehr schwer, mich gegenüber anderen zu öffnen und in der Anwesenheit von mehreren Leuten zu reden. Bei mir ist es auch schon ein paar Mal vorgekommen, dass mich Lehrer nicht bemerkt haben.

Du denkst darüber nach, dich deinem Französichlehrer zu öffnen und mit ihm über deine Probleme zu reden. Vor allem, wenn du schon schreibst, dass es dir immer schlechter geht, solltes du dir Hilfe holen. Warum dann nicht bei ihm? Er scheint dich (als einziger) auch bewusst wahrzunehmen, was auch von Vorteil ist, wenn er dich kennt.
Solltest du dir sicher sein, dass du dich ihm anvertrauen willst( was ich an deiner Stelle tun würde), dann rede ihn, wenn kein anderer euch zuhört, mal nach der Stunde oder am Gang an. Frage ihn, ob er sich einmal in einer Freistunde mit dir zusammensetzen könnte und du ihm deine Probleme erzählen kannst. Ich bin mir sicher, dass er sich sicher nicht verschließen würde.

Wenn du ihm auch deine Selbstverletzungen anvertrauen willst, solltest du dich auch darauf gefasst machen, dass er selbst bei anderen Leuten Hilfe holen muss, da er sonst Probleme bekommen könnte, wenn dir etwas Schlimmes passiert. Aber du könntest ihm einfach mal nur einen Teil deiner Probleme erzählen, es wird dir sicher helfen.

Hoffentlich findest du zu einer Lösung :D
Liebe Grüße,
Platina
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Re: Verliebt und psychisch krank

Beitragvon Autumn » 13.01.2015, 16:08

Hey Lony,

ich hoffe du bist nicht böse, dass ich frage, aber hast du auch außerhalb der Schule Hilfe? Eine*n Therapeut*in oder so? Und wissen deine Eltern davon?
Ich kann gut nachvollziehen, dass du mit deinem Lehrer reden möchtest und würde dir auch dazu raten, es zu tun, wenn du denkst, dass dir das wirklich helfen könnte. Aber bitte mach dich darauf gefasst, dass er eventuell damit überfordert sein könnte. Du solltest auch bedenken, dass Lehrer*innen ab einem bestimmten Punkt dazu verpflichtet sind, gewisse Dinge den Eltern mitzuteilen.
Und: Was erhoffst du dir davon? Das ist vielleicht eine blöde Frage, aber ich für meinen Teil habe die Erfahrung gemacht, dass es immer besser ist, sich vorher darüber klar zu werden, was man sich von so etwas erhofft, was man von der Person erwartet und wie realistisch das ist.

Liebe Grüße
Autumn
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