Wenn dir auf einmal nichts mehr gegönnt wird




Eure Erfahrungen in Liebesdingen, auch unabhängig von euren pädagogischen Problemen. Schreibt eure Vorstellungen bitte im Bereich Who You Are!

Wenn dir auf einmal nichts mehr gegönnt wird

Beitragvon Nachtdenkerin » 08.03.2016, 18:46

Hallo, ihr Lieben!

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr denkt, dass euch auf einmal niemand mehr etwas gönnt? Ja? Genauso geht es mir gerade. Oder eigentlich schon viel länger. Hier meine Geschichte.

Gegen Ende 2014 fiel ich ein schweres, psychisches Tief. Mir ging es furchtbar dreckig. Es wurde von Woche zu Woche schlimmer. Ich bekam Panikattacken rund um die Uhr, die begleitet von andauernder Übelkeit, Schmerzen im ganzen Körper, Appetitlosigkeit und dieser schrecklichen depressiven Leere. Es wurde bis zum Ende das Jahres so schlimm, dass ich das Haus kaum noch verließ, treffen mit Freunden absagte, in der Schule unzählige Fehltage hatte und all' meine Leidenschaften aufgab. Anfang 2015 kam ich dann für eine Woche ins Krankenhaus, danach begann ich eine Therapie.

Diese ganze Zeit über stand meine Familie immer an meiner Seite. Sie war wie ein Netz für mich, das mich vom kompletten Absturz abhielt. Ich bin meiner gesamten Familie so dankbar für ihre Kraft und Ausdauer und dafür, dass ich jetzt wieder da stehen kann, wo ich immer hinwollte. Ich werde ihnen das nie zurückgeben können. :heart:
Auf der anderen Seite aber gab es noch meine Freunde. Ich möchte festhalten, dass ich die besten Freunde der Welt habe, auf die man sich immer verlassen kann, aber als ich krank wurde, waren sie plötzlich nicht mehr da. Ich habe so oft versucht mich ihnen anzuvertrauen, aber sie machten total zu. Da hieß es dann, dass ich mir das alles nur einbilden würde und das ich mich nicht so anstellen sollte. Und auf einmal machten sie mir Vorwürfe, weil ich oft weinte oder gereizt war und hassten mich dafür. Sie sagten immer "Wir wollen unsere alte Freundin zurück, also reiß dich beim Riemen!" In der Woche, in der ich im Krankenhaus festgehalten wurde und es mir schlecht, wie nie ging, kam nicht ein einziger von Ihnen, um mich zu besuchen oder um mich aufzubauen. Nur eine Freundin schickte mir eine kleine Karte, über die ich mich sehr freute.

Ende April 2015 kam dann die Sonne hinter den Wolken hervor und erwärmte mein Herz und auch meine Therapie machte langsam Fortschritte. Mir ging es zusehends besser. Meine Freunde bemerkten das überhaupt nicht, sie nahmen das für selbstverständlich hin.

Was mich aber wirklich erschreckte, waren die Dinge, die ab September passierten:

Mein pädagogisches Problem kam an die Schule und meine Stimmung wandelte sich von Grund auf. Ich hatte Elan, ging jeden Tag glücklich zur Schule, engagierte mich in der Schulfamilie und fühlte mich unendlich leicht. Und dann kam der Moment, in dem ich mir meine Gefühle für Herr X eingestand. Leider nicht nur mir, sondern auch ein paar anderen und plötzlich wusste fast die gesamte Schule Bescheid, Schüler, wie Lehrer. Aber das hinderte mich nicht daran glücklich zu sein, ich lebte es offen aus und liebte mein Leben. :D

Ich dachte, meine Freunde würden sich auch freuen, jetzt hatten sie ja ihre alte Freundin zurück. Aber alles was ich zu hören bekam, waren blöde Sprüche.
"Du übertreibst!"
"Du darfst wegen ihm nicht glücklich sein!"
"Tu nicht so, als würde er dich glücklich machen!"
"Spiel uns dieses Glück nicht vor!"
Und eines Tages sagte mir eine meiner beiden engsten Freundinnen ins Gesicht "Wenn du weiterhin für ihn schwärmst, dann muss ich mir ernsthaft überlegen, ob ich noch mit dir befreundet sein möchte!"
Dieser Moment war für mich, wie ein faustschlag ins Gesicht. Monatelang hatten sie mich angefeindet und jetzt, wo ich glücklich war, gönnte mir es niemand. Verkehrte Welt. Hätte ich doch nie jemandem irgendetwas erzählt. :crybaby:

Kennt ihr das? Habt ihr ähnliches im Freundeskreis erlebt? Oder habt ihr nur positive Erfahrungen?
Schreibt es mir gerne.

Liebe Grüße
Nachtdenkerin :heart:
Ich weiß es nicht, doch ich frag' es mich schon.
Wie hast du mich gefunden?
Einer von 80 Millionen.

- Max Giesinger

When I saw you I fell in love, and you smiled because you knew.
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Re: Wenn dir auf einmal nichts mehr gegönnt wird

Beitragvon Reika » 08.03.2016, 20:58

Hallo Nachdenkerin,

ganz so als wären das wirklich gute Freunde von dir, klingt das ja nicht. Du nimmst sie zwar erst in Schutz und schreibst es sind "die besten Freunde der Welt [...], auf die man sich immer verlassen kann", aber offenbar konntest du dich ja nicht auf sie verlassen, als du versuchst hast, dich ihnen anzuvertrauen, als es dir schlecht ging, als du im Krankenhaus warst. Das klingt nach vielen "aber", die das "immer" relativieren; jedenfalls frage ich mich, wann sie denn dann eigentlich mal für dich da waren?

Ansonsten kann es auch gut sein, dass deine Freunde teilweise von dir und den Extremen (in beide Richtungen) schlichtweg überfordert waren/sind und deswegen so handeln, weil sie selbst nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. (Und die Gefühle für den Lehrer gehören ja streng genommen auch nicht zu dem "alten Ich". Hier muss ich aber einwerfen, dass du auch nie mehr so werden kannst und auch nicht sollst; das was du erlebt hast gehört zu dir und hat dich verändert und mit dem müssen sich die Leute auseinander setzen, ob sie wollen oder nicht) Wobei dann ja im Idealfall trotzdem der Wille bestehen sollte, miteinander sich auszutauschen und den anderen zu verstehen - so jung glaub ich seid ihr ja auch nicht mehr, dass ihr nicht hinkriegen könntet, euch sachlich (!) darüber zu unterhalten… wäre vielleicht ganz gut, wenn erstmal du für dich allein versuchst zu klären und dann mit deinen Freundinnen zusammen: Was verbindet euch überhaupt, soll diese Freundschaft weiter bestehen, was stört/verletzt euch am Verhalten des anderen, was kann jeder ändern, damit alle sich wieder wohler fühlen… ich weiß, das ist jetzt sehr idealistisch gedacht, vor allem mit der sachlichen Diskussion, aber vllt wäre das ja möglich.

Was wohl auch mit reinspielen könnte - habs eben aus deinem Thread geklaut - ist: "Ich vernachlässige meine Freundinnen, um die Zeit mit ihm zu verbringen" Wenn deine Freundinnen Zeit mit dir verbringen wollen und dir diese Freundschaften wichtig ist, dann versuch ein gutes Maß zu finden, und investier auch da Zeit und Energie rein. Da muss dann auch der Anteil von dir kommen, nicht nur von ihnen.

Btw, du weißt, dass das hier für die Öffentlichkeit sichtbar ist, ja? Ich kann das auch mit deinem Vorstellungsthread zusammenlegen, hängt ja auch zusammen. So eng nehem wir das nicht, wenn du dort auch über deine Freunde und Probleme sprechen willst, die mit der Lehrerliebe in Zusammenhang stehen. :wink:

Ansonsten, eigene Erfahrungen: In der Zeit als ich verliebt war, ging es mir oft auch nicht so gut, außer wenn ich eben mal wieder im Rausch der Gefühle war und es wussten zwar nicht alle, aber halt meine Freundinnen in der Klasse und teilweise haben sie zwar versucht mich zu unterstützen, aber in die "lass das sein, das bringt doch nichts" Richtung und als sie gemerkt haben, dass sie mir nicht wirklich helfen können und ich halt weiter so drauf war haben sie sich auch von mir zurückgezogen - also nicht, dass sie die Freundschaft aufgekündigt haben, aber sie haben halt es als vergebene Mühe angesehen, mir irgendwie versuchen zu helfen und sie wollten auch nicht mehr so wirklich hören, wenn ich von dem Lehrer erzählt habe. Das mit dem zurückgezogen und so hab ich damals auch nicht so wirklich wahrgenommen (außer, dass mir halt klar war, dass es nichts bringt, mit ihnen über die Sache zu reden), das haben sie mir erst hinterher gesagt.
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Re: Wenn dir auf einmal nichts mehr gegönnt wird

Beitragvon hatemylife » 11.03.2016, 16:05

Hi!
Ich finde das einfach nur unmöglich... Nachdem was ich gelesen habe, bezweifel ich, dass diese Leute es Wert sind sich deine Freunde zu nennen...Ich hatte vor ein paar Jahren ein ähnliches Problem mit meinen"Freunden". Als ich dann sitzen geblieben bin, habe ich neue Leute kennen gelernt und gemerkt, dass diese Leute niemals wirklich meine Freunde waren. Deswegen habe ich dann 5 ehemals sehr gute Freundschaften beendet. Es ging mir wenig später besser als jemals zuvor, weil ich Freunde gefunden habe, die so denken wie ich , immer für mich da sind und sich immer für mich freuen. Die Entscheidung, diese ganzen Freundschaften zu beenden, war im Nachhinein die beste Entscheidung meines Lebens. Außerdem bin ich sehr vorsichtig geworden und es braucht lange bis sich jemand als mein Freund bezeichnen darf, aber dafür sind das dann auch richtige und keine falschen Freunde! :D
LG
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