Hey, ich hab dieses Interview im Internet gefunden. Was haltet ihr davon?
Interview
Liebeskummer tut weh. Das weiß jeder, der schon einmal so richtig verliebt war. Jugendliche, die sich in ihren Lehrer verliebt haben, nagen oft besonders schwer daran. Ihre Liebe darf nicht sein, weil es das Gesetz verbietet. Doch was ist mit den Gefühlen? Gert Herweg vom Schulpsychologischen Dienst der Stadt Offenbach weiß, wie man aus dem Tal der Tränen herauskommen und die eigene Gefühlswelt wieder ins Lot bringen kann.
Woran liegt es, dass sich Mädchen häufiger in ihren Lehrer verlieben als Jungs in eine Lehrerin?
Mädchen sind in ihrer Entwicklung meist weiter als gleichaltrige Jungen und beschäftigen sich früher mit dem Thema Liebe und Partnerschaft. Deshalb suchen sie auch verstärkt nach einem Partner, der älter und reifer ist als sie und ihnen Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Häufig genug verbinden sie damit noch nicht einmal feste Absichten. Verlockend ist eher der Umstand auszuprobieren, wie weit sie bei einem „richtigen“ Mann kommen.
Was macht einen Lehrer eigentlich so anziehend?
Wer einen Lehrer anhimmelt, sieht in ihm nicht den fiesen Pauker, der mit schlechten Noten oder uninteressantem Stoff nervt. Ganz im Gegenteil: Sein Beruf ist plötzlich völlig nebensächlich. Nur er als Mann zählt. Sein Alter und seine Erfahrung machen ihn sexy und begehrenswert, der perfekte Liebhaber eben, der alles kann und in dessen Händen man sich gut aufgehoben fühlt. Ein bisschen reizt natürlich auch, Verbotenes auszuprobieren.
Wenn sich ein Schüler ernsthaft in seinen Lehrer verliebt hat, fällt es ihm häufig sehr schwer, seine Gefühle zu ordnen und zu begreifen, dass diese Liebe keine Chance hat. Wie schafft man es trotzdem, seine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen?
Es klingt banal, aber im Grunde hilft nur, Abstand zu halten und die Sache am Besten so schnell wie möglich zu vergessen. Mein Tipp: Betroffene sollten innerlich auf Distanz gehen und sich immer wieder klar machen, dass diese Liebe keine Zukunft hat. Das gelingt am besten mit einer kleinen Notiz, die jeden Morgen daran erinnert, was es eigentlich bedeuten würde, wenn der Lehrer tatsächlich der eigene Lover wäre. Vom riesigen Altersunterschied über den Spott der Mitschüler bis hin zur Frage, ob er wirklich die Liebe des Lebens ist, sollte man über alle Facetten genau nachdenken. Hilfreich sind auch Gespräche mit loyalen Zuhörern, wie guten Freunden oder verständnisvollen Eltern, um die eigenen Gefühle wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Wer anonym bleiben möchte, hat natürlich auch die Möglichkeit, sich an unabhängige Beratungsstellen wie den schulpsychologischen Dienst zu wenden. Den Kontakt dorthin erhält man über das örtliche Kultusministerium. Natürlich gibt es auch online Hilfe: Bei www.schulpsychologie.de beantworten ausgebildete Psychologen alle Fragen.