Huhu,
oh ja, ich war bei ihr immer
sehr schüchtern und manchmal schon fast ein wenig ängstlich. Aber ich kann mich meinem Vorredner da nur anschließen, eine gewisse Schüchternheit gehört bei einer Verliebtheit einfach immer dazu.
Was man dagegen tun kann? Sich doch überwinden. Vielleicht eben doch mal ein kleines Gespräch anfangen, ein paar Sätze Smalltalk reichen ja für den Anfang vollkommen. Das Ganze muss ja eh in Einklang mit dem stehen, was der Lehrer von sich preisgeben will, also im besten Fall nicht mit der Tür ins Haus fallen und die ganze Lebensgeschichte auftischen. Mit Sachen wie "Wie geht es Ihnen?" muss man allerdings auch immer ziemlich vorsichtig sein, das kann schnell falsch und schleimig rüberkommen, wenn man nicht gerade eine super enge Beziehung zu seinem Lehrer hat oder es ein wenig Klassenclown-mäßig meint. Ich hoffe es ist verständlich, was ich meine.
Bei mir war das alles etwas "einfacher".
Als ich noch zur Schule ging hatte eine Freundin von mir ziemliche Drogenprobleme, sodass ich mich an meine Lehrerin gewandt habe, um nach Lösungen zu suchen. Die kannte die häusliche Situation, die noch oben drauf kam, sowieso schon und war mit meiner Freundin bestens vertraut. Irgendwie hat sie sich über die Zeit hinweg ziemlich zu unserem "gemeinsamen Problemkind" entwickelt und dadurch kamen einige Gespräche zustande, die sich später auch nicht mehr nur auf unseren pädagogischen Sonderfall bezogen haben.
Das war natürlich eine komplizierte Ausgangslage um eine Beziehung zu ihr aufzubauen, und ich wünsche sie wirklich niemandem, aber es hat sich daraus zweifelsfrei etwas zwischen uns entwickelt. Schulisch gesehen gehörte ich aber auch nie zu den stillen Nichtssagern sondern war durchaus in der Lage, am Unterricht teilzunehmen und dort mit ihr 'zu reden', das habe ich auch stets ausgenutzt und mich viel beteiligt.
Außerdem wollte ich sie, wie wohl jeder hier, stolz machen und dafür habe ich bis zum Umfallen daran geübt, den britischen Akzent ein wenig imitieren zu können. Heute weiß ich von ihr persönlich, dass das auch ganz schön gut geklappt hat.
Naja, so war das also bei mir.
Im Allgemeinen würde ich aber versuchen, positiv aufzufallen indem man mal einen Witz reißt, auf den man später nochmal zurückkommen kann, wenn es die Situation erlaubt. Oder eventuell nach dem Unterricht einfach gaaanz langsam die Sachen zusammenpacken, da kommt je nach Lehrertyp auch ab und zu ein kleiner Smalltalk zustande.
Außerdem würde ich den Lehrer auch immer als eine Art Ansprechpartner für schulische Probleme (wenn es sowas gibt) sehen. Sowas bietet natürlich auch immer mal wieder Stoff zum reden und man braucht keine neuen Ausreden zu suchen, um ins Gespräch zu kommen. Es birgt aber auch die Gefahr, irgendwie als überkandidelt abgestempelt zu werden. Da muss man einfach die richtige Mischung finden. Aber was für wen jetzt wie genau funktioniert, muss man sowieso immer individuell vom Schüler und Lehrer abhängig machen. Ein Patentrezept gibt es da meiner Meinung nach nicht. Spontanität und der Mut, Situationen auch auszunutzen, sind allerdings sehr hilfreich.
LG!